"Rund 690.000 ÖsterreicherInnen sind hochgradig Tabak-abhängig.
Tabakabhängigkeit und starkes Rauchen sind eine ernstzunehmende Krankheit, die auch als solche anerkannt und behandelt werden muss. Das betont Michael Kunze vom Institut für Sozialmedizin der MedUni Wien anlässlich des Welt-Nichtrauchertags am Freitag, 31. Mai 2013. 30 Prozent der rund 2,3 Millionen RaucherInnen in Österreich gelten als hochgradig Tabak-abhängig und sollten sich daher professionell behandeln lassen.
"Wir wollen die Raucher nicht diskriminieren, sondern es geht uns als Mediziner um die Reduktion tabakbedingter Gesundheitsstörungen", betont Kunze. "Zu sagen, rauchen ist ungesund, bringt nichts. Im Grunde wissen die Betroffenen, dass sie sich damit selbst schaden. Auf lange Sicht hilft nur ein Imagewandel - denn wer raucht, ist nicht cool, sondern krank. Daher gibt es auch keinen Grund, nicht mit dem Rauchen aufzuhören."
Verfügbarke Therapien
Behandlungsmöglichkeiten wie die Nikotinersatztherapie in Kombination mit psychologischer Beratung sind gut verfügbar. Und die möglichen negativen Folgen jahrelangen Tabakkonsums sind objektiv belegbar: Tabakkonsum ist die größte Einzelursache für Erkrankungen und vorzeitige Todesfälle in Europa, rund 90 Prozent der Todesfälle bei Lungenkrebs werden durch das Rauchen verursacht, dasselbe gilt für 75 Prozent der Todesfälle im Rahmen von chronischer Bronchitis und anderen Atemwegserkrankungen. Zudem ist Zigarettenrauchen an der Entstehung von Bauchspeichel-, Nieren- oder Gebärmutterhalskrebs beteiligt.
Die Behandlung ist ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren und hat auch gesellschaftliche Komponenten: Neben dem Willen des Einzelnen, aufzuhören, betrachtet Kunze die Preispolitik für Tabakwaren und vor allem die Behandlung "hochabhängiger Tabakkonsumenten" als wichtige Eckpfeiler. Kunze: "Stiege der Preis für Zigaretten nur um ein Prozent über die Inflationsrate, würde es zu einer Konsumreduktion von 0,5 Prozent weltweit kommen." [...]"
MUW/IS, Ärzte Woche
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http://www.springermedizin.at/artikel/34891-welt-nichtrauche...Quelle: springermedizin.at-Newsletter 29.05.2013
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